Die Mädchen-Europameisterin von 2013 und EM-Zweite in diesem Jahr hat eine mehrmonatige Leidenszeit hinter sich, in der sie immer wieder von Verletzungen (Ellbogen, Rücken, Knie) und Krankheiten (u.a. Pfeiffersches Drüsenfieber) zurückgeworfen wurde. Kürzlich bei den Jugend-Europameisterschaften in Riva del Garda hatte die Bundesligaspielerin vom TuS Bad Driburg nach dem Finale gegen Nationalteamkollegin und Europameisterin Chantal Mantz (Kolbermoor) einen Schwächeanfall erlitten.
Gemeinsam mit dem Sportdirektor des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB), Dirk Schimmelpfennig, und den zuständigen Trainern Tobias Kirch (Mädchen-Bundestrainer) und Jörg Bitzigeio (Bundestrainer Nachwuchs/Internatstrainer DTTZ) hat sich Mittelham dazu entschieden, anstatt der YOG-Teilnahme samt Vorbereitung wieder vollständig gesund zu werden und im Anschluss einen längeren Trainingsaufbau anzustreben.
Gesundheitliche Probleme seit Herbst letzten Jahres
„Nina hat seit Herbst letzten Jahres durchweg gesundheitliche Probleme gehabt. An ein regelmäßiges, intensives Training war seitdem bis heute nicht wirklich zu denken. Sie hat die drei Wochen vor der Jugend-EM durchtrainieren können, das gab es seit Herbst 2013 nicht mehr, und wollte unbedingt die EM als Härtetest für die Youth Olympics spielen. Leider sind in Riva wieder Probleme aufgetreten und diese haben schlussendlich dazu geführt, nun einen anderen Weg zu gehen“, erklärt Jörg Bitzigeio.
Die 17-Jährige befindet sich momentan im Urlaub. „Sie tankt Kraft und genießt die Ruhe. Am Montag wird sich einer intensiven Untersuchung und Bestandsaufnahme beim Mannschaftsarzt Dr. Antonius Kass unterziehen und dann werden wir gemeinsam entscheiden, wie der langfristige Aufbau aussehen wird“, sagt der Coach.
Mittelham möchte in Zukunft bei den Erwachsenen weiter Fuß fassen. Dass sie dazu in der Lage ist, bewies sie nicht zuletzt bei den German Open 2013 in Berlin mit dem Einzug in das Damen-Achtelfinale und dem Sprung in die Top 100 der Weltrangliste.
Der DTTB hat den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und den Tischtennis-Weltverband ITTF über die Absage informiert. Mittelham wäre für Deutschland im Einzel- und im sogenannten Mixed-Team-Wettbewerb, zusammen mit dem zweiten deutschen Teilnehmer Kilian Ort (Bad Königshofen), an den Start gegangen.
Der 18-jährige Zweitligaspieler, Ort, hatte sich im Januar bei der Welt-Qualifikation in Portugal für die YOG qualifiziert. 2013 war das Duo Mittelham/Ort Europameister im Jugend-Mixed geworden.
Der Weltverband ITTF wird in Kürze eine Nachrückerin für die 17-jährige Deutsche bekannt geben. Diejenige Spielerin soll in Nanjing dann ein Team mit Kilian Ort bilden. Eine deutsche Spielerin kommt laut ITTF-Auskunft als Nachrückerin nicht in Frage.
Ähnlich wie Nina Mittelham in diesem Jahr erging es vor vier Jahren der heutigen Nationalspielerin und amtierenden Doppel- und Team-Europameisterin Petrissa Solja (Berlin). Die 20-Jährige war 2010 zwar zu den YOG nach Singapur gereist, hatte aber aufgrund einer Grippe kein Spiel bestreiten können.
Damit reduziert sich die Zahl der deutschen Teilnehmer und Teilnehmerinnen bei den Olympischen Jugendspielen in Nanjing vom 16. bis 28. August auf 84.
(Quelle: DTTB)