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Melanie Gebhardt hat mit acht Jahren mit dem Kanurennsport angefangen. Von 2009 bis 2013 hat die heute 20-jährige dann die Eliteschule des Sports in Leipzig besucht, um sich parallel der schulische Bildung und sportliche Ausbildung zu widmen, so, dass keiner der beiden Bereiche vernachlässigt wird. In diesem Jahr konnte sie bei der WM den 7. (Einer 1000m) und 4. (Einer 5000m) sichern und somit ihre Erfolgsliste ausbauen. Bereits im letzten Jahr wurde sie von ihrer Schule als Beste des Jahres ausgezeichnet und folgte dann der Einladung des DOSB und DSGV zur Workshop der Eliteschüler des Sports 2013. In diesem Rahmen haben wir sie zu ihrer Dualen Karriere interviewt.
Wie bist du zum Kanurennsport gekommen? Bei uns in der Stadt wurden immer Ferienkurse angeboten, wo man verschiedene Sportarten ausprobieren konnte. Dort habe ich dann zufällig auch Kanurennsport getestet und es hat mir von Anfang an Spaß gemacht.
Warum bist du denn ausgerechnet beim Kanu geblieben und nicht bei einer anderen Sportart? Ich habe früher mal Leichtathletik gemacht, auch einige Zeit parallel zum Kanurennsport. Irgendwann musste ich mich aber entscheiden und Kanu hat mir einfach mehr Spaß gemacht.
Im Kanu gibt es nicht nur eine Disziplin. Neben Kanurennsport gibt es beispielsweise noch Kanuslalom. Warum hast du dich für Kanurennsport entschieden? Der Grund, warum ich Kanurennsport mache und nicht beispielsweise Kanuslalom ist sehr einfach. In meiner Heimatstadt gab es nur Kanurennsport. Wenn ich in einer anderen Stadt aufgewachsen wäre, wäre es vielleicht anders gewesen. Purer Zufall also.
2009 hast du auf die Eliteschule des Sports in Leipzig gewechselt. Wie bist Du auf die Schule aufmerksam geworden? Haben Dir Deine Trainer die Schule empfohlen? Je mehr ich trainierte, desto besser wurde ich. Irgendwann war es aber nicht mehr möglich in so hohen Umfängen zu trainieren und zeitgleich auf eine „normale“ Schule zu gehen. Ich wollte dann gerne auf eine Eliteschule des Sports wechseln. In Absprache mit meiner Familie habe ich dann nach Leipzig gewechselt, da diese von meinem Heimatort Hof aus die nächste Eliteschule des Sports war.
Hof ist etwa 1,5 Stunden von Leipzig entfernt. Dementsprechend musstest du sicherlich umziehen? Aufgrund der Entfernung zu meinem Heimatort war klar, dass ich im Internat wohnen würde, wenn ich nach Leipzig wechsle. Mir hat es dort auch sehr gut gefallen. Es war auch schön mit jemandem das Zimmer zu teilen, wenn man so weit von zuhause weg ist. Ich habe mich mit meiner Zimmernachbarin sehr gut verstanden, was für uns beide natürlich sehr gut war. Klar, haben die Erzieher manchmal genervt, aber die Eltern nerven ja auch manchmal.
Du warst bis 2013 auf der Eliteschule des Sports in Leipzig und hast dort dein Abitur gemacht. Kannst Du trotzdem weiterhin in deinem alten Team trainieren und in der Nähe wohnen? Nach meinem Abitur bin ich in eine eigene Wohnung gezogen, trainiere aber weiterhin am Olympiastützpunkt. Meine Trainingsumfänge haben sich im Laufe der Zeit etwas geändert. Das liegt aber nicht daran, dass ich nicht mehr auf die Eliteschule gehe, sondern dass ich in die nächsthöhere Trainingsgruppe zur Leistungsklasse gewechselt bin.
Was machst Du seit Deinem Abitur? Hast Du Dich erst mal auf den Sport fokussiert? Ich studiere seit letztem Jahr Sonderpädagogik auf Lehramt und bin zudem in der Sportfördergruppe der Bundeswehr. So habe ich die Möglichkeit meine Duale Karriere weiter voranzutreiben. Seit ca. 3-4 Jahren dürfen Sportsoldaten nebenbei auch studieren. In Leipzig kenne ich aber sonst niemanden, der Leistungssport macht und zudem studiert. Das war für mich aber nie eine Option. Denn wenn man irgendwann mit dem Sport aufhört, hat man nichts.
Das klingt sehr zielstrebig. Ist es schon absehbar, wann Du Dein Studium abschließen wirst? Ich habe mir kein bestimmtes Datum festgesetzt, an dem ich fertig sein möchte bzw. muss. Natürlich versuche ich immer so viele Module wie möglich zu belegen und abzuschließen. In welchem Umfang ich das schaffe, hängt aber von mehreren Faktoren ab. Im Winter komme ich beispielsweise etwas weiter voran, wie im Sommer. Momentan bin ich im 2. Semester. Die Regelstudienzeit sind 10 Semester. Ich rechne generell schon damit, dass ich etwa zwei Jahre länger brauche.
Bist Du froh, dass du die Möglichkeit für eine Duale Karriere hattest und hast? Oder hättest Du rückblickend lieber nur Schule oder nur Sport gemacht?
Ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit hatte eine Duale Karriere zu machen. Es hat mir nicht nur sportlich etwas gebracht, sondern auch persönlich. Man entwickelt sich viel weiter, wird selbstständig und ich glaube, dass das immer gut ist für den weiteren Lebensweg.
Was sind Deine nächsten Ziele? Mir war es wichtig erstmal mit dem Studium anzufangen, um eine Sicherheit für die Zukunft zu bekommen. Ich möchte einfach Schritt für Schritt mit dem Studium weiter kommen. Sportlich steht für mich Rio im Fokus. Es wäre natürlich schön, wenn ich mir diesen Traum erfüllen könnte.
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