Wissenschaftliche Dopingprävention für Nachwuchssportler

Aktionsprogramm Gentechnologie im Leistungssport (AGIL) schult Urteilskompetenz an den Eliteschulen des Sports

Die Oberstdorfer Teilnehmer des Aktionsprogramms Gentechnologie im Leistungssport (AGIL) diskutieren zum Thema Gendoping.
Die Oberstdorfer Teilnehmer des Aktionsprogramms Gentechnologie im Leistungssport (AGIL) diskutieren zum Thema Gendoping.

An interessierten Eliteschulen des Sports führt die Deutsche Sporthochschule Köln in Zusammenarbeit mit der Universität Hildesheim derzeit ein Projekt zum Thema „Gendoping“ durch. Unterstützt wird die Präventionsarbeit zudem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

So fand am Bundesstützpunkt Oberstdorf ein Seminar mit 18 Athletinnen und Athleten der Eliteschule des Sports Oberstdorf statt. Für die Schüler aus der Qualifikationsstufe Q11/1a des Getrud-von-le-Fort Gymnasiums war die Veranstaltung der Auftakt in ein Wissenschaftsseminar zum Thema Doping. Im weiteren Schulverlauf wird die Thematik durch Seminararbeiten und Referate vertieft. Ziel der Veranstaltung und der Aufnahme des Themas in den Lehrplan ist es, neben der Vermittlung von Wissen, auch Handlungskompetenzen und Urteilsvermögen im Zusammenhang mit (Gen-)Doping zu entwickeln.

Dr. Peter Bösl, Bundesstützpunktleiter Ski Nordisch Oberstdorf, bewertet den Diskurs positiv: „Doping ist ein Thema mit dem offen und kritisch umgegangen werden muss. Von Seiten des Deutschen Skiverbandes gibt es gegenüber Doping eine Null-Toleranz-Politik und es ist wichtig gerade junge, talentierte und erfolgreiche Athletinnen und Athleten frühzeitig aufzuklären und zu sensibilisieren. Die Eigenverantwortung im Umgang mit diversen Substanzen und die ethischen Fragen die dadurch auftreten, stehen an oberster Stelle.“

Die Organisatoren des Aktionsprogramms Gentechnologie im Leistungssport (AGIL) legen Wert darauf, den Schülern und Sportlern eine „fundierte Reflexion bioethischer, sozialer und rechtlicher Fragen des Einsatzes von Gentechnologien im Leistungssport zu ermöglichen und sie damit zu einer vertieften kritischen Urteilsbildung zu qualifizieren.“

Im Rahmen des AGIL findet diese Sensibilisierung nicht nur durch einen Vortrag statt, es wird stattdessen auf Mitarbeit und damit auf die aktive Auseinandersetzung mit der Materie geachtet. Hierfür müssen sich die Teilnehmer zum Beispiel in die verschiedenen Sichtweisen von Sportlern, Trainern, Funktionären, Zuschauern und Juristen einarbeiten und diese anschließend in der Gruppe diskutieren.

Die von den Initiatoren eingerichtete Homepage (http://www.gentechnologie-im-sport.de) dient den Teilnehmern als Plattform zum Vor- und Nachbereiten des Themas. Als weiteres Highlight laden die Veranstalter je einen Schüler und Lehrer der teilnehmenden Eliteschulen des Sports zu einem zweitägigen Abschluss- Symposium an die Deutsche Sporthochschule Köln ein.


  • Die Oberstdorfer Teilnehmer des Aktionsprogramms Gentechnologie im Leistungssport (AGIL) diskutieren zum Thema Gendoping.
    Die Oberstdorfer Teilnehmer des Aktionsprogramms Gentechnologie im Leistungssport (AGIL) diskutieren zum Thema Gendoping.