Mit 56 Sportlern zu den Jugend-Winterspielen nach Innsbruck

DOSB-Vizepräsidentin Christa Thiel: Junge Athleten sollen Motivation tanken, um den Weg nach Sotschi 2014 oder Pyeongchang 2018 erfolgreich zu beschreiten.

Der 16-jährige Lucas Mangold kann in Innsbruck seine Freestyle-Künste unter Beweis stellen. Foto: Picture-Alliance
Der 16-jährige Lucas Mangold kann in Innsbruck seine Freestyle-Künste unter Beweis stellen. Foto: Picture-Alliance

Deutschland wird bei der Premiere der Olympischen Jugend-Winterspiele in Innsbruck (13. bis 22. Januar 2012) mit 56 Athletinnen und Athleten im Alter von 14 bis 18 Jahren vertreten sein. Das gab der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am Dienstag in Frankfurt/Main bekannt. Er benannte einen Monat vor dem Auftakt der Spiele in einer zweiten Nominierungsrunde 26 Sportler. Hinzu kommen 26 bereits nominierte Athleten sowie vier Sportler, die noch nicht namentlich feststehen, da auf Grund des verspätet begonnenen Winters die Ausscheidungswettkämpfe des Deutschen Skiverbandes (DSV) im Ski Alpin erst in dieser Woche stattfinden können. Begleitet wird die Mannschaft von 35 Betreuerinnen und Betreuern (neun Frauen/26 Männer).

„Die Deutschen Olympiamannschaften sind mit ihrer Leistungsbereitschaft und ihrem sympathischen Auftreten Aushängeschilder für den DOSB. Das gilt auch für dieses Innsbruck-Team. Ihm gehören junge Nachwuchsathleten an, die bei den Jugend-Winterspielen hoffentlich ihre persönlichen Ziele erreichen und viel Motivation tanken, um den Weg nach Sotschi 2014 oder Pyeongchang 2018 erfolgreich zu beschreiten“, sagt Christa Thiel, DOSB-Vizepräsidentin Leistungssport.

Jüngste in der Deutschen Jugend-Olympiamannschaft ist zum jetzigen Zeitpunkt die 14 Jahre alte Zwickauer Rodlerin Saskia Langer, Ältester mit 18 Jahren Bobfahrer Philipp Mölter vom WSV Königssee. Insgesamt werden 23 junge Männer und 33 junge Frauen aus Deutschland an den Start gehen.

„Das ist eine leistungsstarke Mannschaft, weil fast alle Verbände die Besten der jeweiligen Altersklasse schicken“, erklärt Ulf Tippelt, der das Team als Chef de Mission anführt: „Natürlich geht es um Bestleistungen, und natürlich kämpfen die Sportler um Medaillen. Das ist aber nicht das alleinige Ziel, und deshalb werden wir wie schon in Singapur keine Medaillen zählen – weder offiziell noch inoffiziell.“

Bei den 1. Olympischen Jugend-Winterspielen in Innsbruck werden in 15 Wintersportarten der sieben internationalen Wintersportverbände (IBU, FIBT, WCF, IIHF, FIL, ISU und FIS) 63 Medaillenwettbewerbe ausgetragen (Biathlon/5 Entscheidungen, Bob/2, Skeleton/2, Curling/2, Eishockey/4, Rodeln/4, Eiskunstlauf/5, Eisschnelllauf/8, Shorttrack/5, Ski-Alpin/9, Ski-Langlauf/5, Ski-Freestyle/4, Nordische Kombination/1, Skispringen/3 und Snowboard/4). Dabei sollen auch 14 neue Wettkampfformate wie Mixed-Wettbewerbe getestet werden. Deutschland wird in allen 15 Sportarten vertreten sein, nachdem kurzfristig auch ein Startplatz im Shorttrack zur Verfügung gestellt worden ist. Insgesamt erwartet Innsbruck 1059 Athletinnen und Athleten aus über 60 Nationen.

„Die Jugendspiele bieten mit ihren Begegnungs- und Aktionsmöglichkeiten im Umfeld von Training und Wettkampf die Möglichkeit, die eigene Persönlichkeit im olympischen Sinne zu entwickeln und ein Botschafter für Olympia zu werden“, erläutert Ulf Tippelt die weiterführenden Ziele der Jugendspiele. Um deren Realisierung wird sich als Deutschlands Juniorbotschafterin bei den Jugendspielen die Leipziger Studentin Edith Schulze für den DOSB und die Deutsche Sportjugend (dsj) bemühen. Ihre Aufgabe ist es, gemeinsam mit den anderen „Young Ambassadors“ aus aller Welt die Mannschaftsleitung des jeweiligen Landes zu unterstützen und das sogenannte Culture and Education Programme (CEP) zu planen und die Teilnahme der jungen Wintersportler am CEP, das aus über 20 Kultur- und Bildungsveranstaltungen besteht, zu organisieren.

Vision des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ist es, durch die Olympischen Jugendspiele junge Menschen aus aller Welt für den Sport zu begeistern und die Olympischen Werte Exzellenz, Freundschaft und Respekt zu vermitteln. Dies geschieht im Rahmen des CEP.

Die deutschen Mannschaft wurde von einer Kommission nominiert, der die DOSB-Vizepräsidentinnen Christa Thiel (Leistungssport) und Gudrun Doll-Tepper (Bildung und Olympische Erziehung), der dsj-Vorsitzende Ingo Weiss, Christian Breuer als Vorsitzender der Athletenkommission, DOSB-Generaldirektor Michael Vesper, Leistungssportdirektor Bernhard Schwank sowie der Chef de Mission Ulf Tippelt angehören. Die Kommission musste das in der 1. Runde nominierte Eistanzpaar Daniel Linovic (Berlin/SCC Berlin) und Colette Long (Berlin/Berliner Sport-Verein) wieder von der Teilnehmerliste streichen, da es aus technischen Gründen von der Deutschen Eislauf-Union (DEU) zurückgezogen worden war.

Begleitet wird die Deutsche Jugend-Olympiamannschaft von sechs Nachwuchsreportern, die von der dsj ausgewählt worden sind. Unter Leitung von Referent Stefan Walzel (Deutsche Sporthochschule Köln) berichten Stephanie Hill (Riedstadt), Sabrina Howe (Lüneburg), Moritz Schneider (Frankfurt/Main), Moritz Blume (Remagen) und Tamara Steinmetz (Ludwigsburg) ausführlich über den Wettkampf-Höhepunkt für den Wintersportnachwuchs unter www.twitter.com/dosb, www.facebook.com/jugendolympiamannschaft sowie www.dosb.de/jugendspiele.

Die Deutsche Jugend-Olympiamannschaft für Innsbruck nach der 2. Nominierung (23 Männer, 33 Frauen):

Biathlon (männlich: 2/weiblich: 2): Niklas Homberg (Wohnort: Bischofswiesen / Verein: SK Berchtesgaden), Maximilian Janke (Rheinbach/WSV Oberhof 05), Laura Hengelhaupt (Zella-Mehlis/SC Zehla-Mehlis), Franziska Preuß (Albaching/SC Haag).

Bob (2/0): Philipp Mölter (Velden/WSV Königssee), Richard Oelsner (Rosenthal-Bieletal/Dresdener SC). Die beiden Athleten sind für den Zweierbob-Wettbewerb nominiert.

Curling (2/2): Daniel Rothballer (Garmisch-Partenkirchen/Sportclub Riessersee), Kevin Lehmann (Fürstenwalde/SCV Geising), Frederike Manner (Rastatt), Nicole Muskatewitz (Sinzheim/beide Baden-Hills Golf und Curling Club). Das Quartett ist für den gemischten Teamwettbewerb nominiert.

Eishockey (0/17): Anna-Maria Fiegert (Landshut/EV Landshut), Theresa Fritz (Schongau/EC Peiting), Lucie Geelhaar (Dachau/ERC Ingolstadt), Melanie Häringer (Stoffen/HC Landsberg), Simone Hase (Augsburg/ESV Königsbrunn), Theresia Hoppe (Heitersheim/EHC Freiburg), Viola Hotter (Lechbruck am See/ERC Lechbruck), Nina Korff (Salzgitter/Hannover Indians), Meike Krimphove (Huglfing/TSV Peissenberg), Katharina Oertel (Kaufbeuren/ECDC Memmingen), Valerie Offermann (Wiehl/Iserlohn Young Roosters), Maylina Schrul (Bremerhaven/Hamburger EV), Saskia Selzer (Bad Wörishofen/ECDC Memmingen), Lena Walz (Schweinfurt/ERV Schweinfurt), Johanna Winter (Fürstenfeldbruck/ECDC Memmingen), Pia Szawlowski (Hannover/SC Langenhagen), Carolin Welsch (Peissenberg/TSV Peissenberg).

Eiskunstlauf (1/0) Niko Ulanovsky (Dortmund/ERC Westfalen Dortmund). Ulanovsky ist für den Einzel-Wettbewerb nominiert.

Eisschnelllauf (2/2): Niklas Kamphausen (Berlin/Berliner TSC), Kenneth Stargardt (Berlin/Berliner TSC), Leia Behlau (Warstein/ESC Erfurt), Michelle Uhrig (Berlin/ES Berlin).

Nordische Kombination (1/0): Tom Lubitz (Klingenthal/VSC Klingenthal).

Rennrodeln (4/1): Toni Gräfe (Unterporlitz/Rodelclub Ilmenau), Christian Paffe (Hallenberg/BRC Hallenberg), Tim Brendel (Schönau am Königssee/RC Berchtesgaden), Florian Funk (Bad Feilnbach/Bobclub Bad Feilnbach), Saskia Langer (Werdau/ESV Lok Zwickau). Brendel und Funk sind für den Doppelsitzer-Wettbewerb nominiert.

Shorttrack (0/1): Elisabeth Witt (Freital/Eislaufverein Dresden).

Skeleton (1/2): Sebastian Berneker (Bischofswiesen/WSV Königssee), Jacqueline Lölling (Brachbach/RSG Hochsauerland), Kim Meylemans (Pahl/WSV Königssee).

Ski Alpin (2/2): Diese vier Athletinnen und Athleten werden nach der Qualifikation am kommenden Freitag, 16. Dezember, namentlich bekannt gegeben.

Ski Freestyle (2/1): Lucas Mangold (Garmisch-Partenkirchen/Ski Club Partenkirchen), Marzellus Renn (Bad Oberdorf/SV Hindelang), Katharina Tordi (Rottach-Egern/SC Rottach-Egern). Mangold wurde für den Halfpipe-Wettbewerb nominiert, Renn und Tordi sind im Ski-Cross dabei.

Ski-Langlauf (2/2): Marius Cebulla (Suhl/SWV Goldlauter-Heidersbach), Christian Stiebritz (Suhl/SWV Goldlauter-Heidersbach), Victoria Carl (Zella-Mehlis/SC Motor Zella-Mehlis), Julia Belger (Niedercunnersdorf/WSC Erzgebirge Oberwiesenthal).

Skisprung (1/1): Andreas Wellinger (Weißbach/SC Ruhpolding), Katharina Althaus (Oberstdorf/SC Oberstdorf).

Snowboard (1/0): Linus Birkendahl (Berg/SC Miesbach).

Als Betreuer reisen neben Ulf Tippelt auch Benjamin Folkmann als sein Stellvertreter, Sabine Krapf als Leiterin des Mannschaftsbüros, Dr. Verena Freiberger als Mannschaftsärztin sowie Christina Erben und Maik Schwarzbach als Physiotherapeuten mit nach Innsbruck.

Die Trainer und Betreuer aus den Fachverbänden (23 Männer/sechs Frauen):

Biathlon (4/0): Jesko Fischer, Raphael Keller, Benedikt Keller, Frank Ullrich.

Bob (2/0): Walter Kummer, Andre Lange (Teamleiter für Bob, Rodeln und Skeleton).

Curling (1/0): Holger Höhne (Teamleiter).

Eishockey (1/3): Alfons Gebhardt, Maritta Becker, Gabriele Sindlhauser (Teamleiterin), Julia Fichtl.

Eiskunstlauf (0/1): Martina Dieck (Teamleiterin).

Eisschnelllauf (0/1): Sabine Diehn (Teamleiterin).

Nordische Kombination (2/0): Josef Buchner, Jürgen Wolf (Teamleiter für den Bereich Ski).

Rennrodeln (1/0): Steffen Meyer.

Skeleton (2/0): Bernhard Lehmann, Dirk Matschenz.

Ski Alpin (4/0): Martin Osswald, Thomas Braun. Zwei weitere Betreuer werden nach der Qualifikation am kommenden Freitag, 16. Dezember, namentlich bekannt gegeben.

Ski Freestyle (2/0): Rasso Rauch, Dennis vom Brocke.

Ski-Langlauf (2/0): Markus Cramer, Volkmar Philipp.

Skisprung (1/1): Christoph Klumpp, Catrin Schmid.

Snowboard (1/0): David Selbach (Teamleiter).

Die Premiere der Jugendspiele wurde 2010 in Singapur ausgetragen. Innsbruck erlebt die 1. Auflage im Winter. Die nächsten Sommerspiele finden 2014 im chinesischen Nanjing statt (16. bis 28. August), die 2. Jugend-Winterspiele 2016 im norwegischen Lillehammer.

(Quelle: DOSB)


  • Der 16-jährige Lucas Mangold kann in Innsbruck seine Freestyle-Künste unter Beweis stellen. Foto: Picture-Alliance
    Der 16-jährige Lucas Mangold kann in Innsbruck seine Freestyle-Künste unter Beweis stellen. Foto: Picture-Alliance
  • In der Nordischen Kombination geht der 16-jährige Tom Lubitz für Deutschland an den Start. Foto: DSV
    In der Nordischen Kombination geht der 16-jährige Tom Lubitz für Deutschland an den Start. Foto: DSV