Jugend-Winterspiele in Innsbruck im Stile der Jugend eröffnet

20.000 Zuschauer feierten zum Auftakt der Olympischen Jugend-Winterspiele im traditionsreichen Bergisel-Stadion.

Die Deutsche Jugend-Olympiamannschaft beim Einmarsch. Foto: Innsbruck 2012/GEPA
Die Deutsche Jugend-Olympiamannschaft beim Einmarsch. Foto: Innsbruck 2012/GEPA

Im Stile der Jugend mit Pop-Musik, Feuerwerk und vielen Lichteffekten sind am Freitagabend in Innsbruck die 1. Olympischen Jugend-Winterspiele der Geschichte eröffnet worden. Über 1000 Sportlerinnen und Sportler, darunter 57 aus Deutschland, nehmen daran teil. Um 19.27 Uhr erklärte Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer: „Ich erkläre die 1. Olympischen Jugend-Winterspiele 2012 hier in Innsbruck, in Tirol, in Österreich für eröffnet.“ Rund 20.000 Zuschauern im traditionsreichen Bergisel-Stadion jubelten ihm dabei zu.

 

Zuvor waren die Fahnen der 70 teilnehmenden Länder ins Stadion gebracht worden. Die Deutschland-Fahne trug stellvertretend für die Deutsche Jugend-Olympiamannschaft die 15 Jahre alte Skispringerin Katharina Althaus aus Oberstorf. Frauen-Skispringen ist in Innsbruck erstmals olympisch.

 

„Was soll ich sagen? Es war absolut genial. Wir sind eingelaufen und haben schon von weitem gesehen, wie alle auf uns gewartet haben. Ich habe überhaupt nicht mehr nachgedacht und die ganzen Menschen gesehen, wie sie uns angeschaut haben. Es war unglaublich schön, Deutschland zu repräsentieren“, sagte die 16 Jahre alte Rodlerin Saskia Langer vom ESV Lok Zwickau.

 

Der Berchtesgadener Biathlet Niklas Homberg (17) schwärmte: „Die Feier war sensationell. So ein riesiges Event habe ich noch nie miterlebt. Das war eine Hammerfeier. Wenn man in den engen dunklen Gang kommt und nichts sieht, nur die Leute rufen hört und einen Moment später dann die Menschenwand sieht, ist das was Gigantisches. Ich denke, wenn man sowas erlebt, ist man richtig heiß und will das später mal in Groß erreichen bei den Senioren.“

 

Olympioniken mehrerer Generationen entzündeten zum Abschluss der Eröffnungsfeier um 19.53 Uhr das Olympische Feuer in verschiedenen Schalen. Es leuchtet nach den Olympischen Winterspielen 1964 und 1976 zum dritten Mal in Innsbruck. Damit schreibt der Ort Geschichte, denn das Feuer brannte zuvor noch nie in ein und derselben Stadt. Für die Spiele 1964 übernahm Abfahrts-Olympiasieger Egon Zimmermann die Entzündung des Feuers, für die Spiele 1976 Abfahrts-Olympiasieger Franz Klammer und für die Jugend-Winterspiele 2012 der Nordische Kombinierer Paul Gerstgraser. Die Flamme hatte zuvor eine 18-tägige Reise durch Österreich gemacht und war dabei auch von deutschen Nachwuchssportlern aus Eliteschulen des Sports und von freiwillig Engagierten der Deutschen Sportjugend (dsj) getragen worden.

 

Allerdings wurde das Feuer aus Umweltschutzgründen nach einer Stunde wieder gelöscht und leuchtet bis zum Ende der Spiele nur in kleinerer Ausführung im Stadtzentrum. Die Schalen am Bergisel hätten pro Stunde so viel Gas verbraucht, wie für die Beheizung von 2500 Wohnungen benötigt wird.

 

„Diese Spiele werden glanzvoll an das große Erbe anknüpfen, das Innsbruck als Gastgeber der Olympischen Spiele 1964 und 1976 begründet hat. Heute Abend darf ich mit größter Genugtuung feststellen: Innsbruck, du hast es wieder geschafft“, sagte IOC-Präsident Jacques Rogge. In Innsbruck fallen an zehn Wettkampftagen (bis 22. Januar) 63 Entscheidungen in 15 Sportarten der sieben internationalen Wintersportverbände.

 

Neben Rock und Pop gab es bei der knapp zweistündigen Eröffnungsfeier auch viele traditionelle Elemente: vom Jodler über den Schuhplattler und dem Zillertaler Hochzeitsmarsch bis hin zum Schneewalzer. Dem Motto Tradition und Moderne folgend, waren Kostüme und Bühne von jungen Studenten kreiert worden.

 

„Es war eine charmante Eröffnungsfeier mit einer gelungenenen Verbindung aus Folklore und moderner Jugendkultur“, meinte Thomas Bach, der Olympiasieger im Fechten 1976 und DOSB-Präsident.

 

Vision des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ist es, durch die Olympischen Jugendspiele junge Menschen aus aller Welt für den Sport zu begeistern und die Olympischen Werte Exzellenz, Freundschaft und Respekt zu vermitteln. Dies geschieht im Rahmen des sogenannten Cultural and Education Programms (CEP).

 

(Quelle DOSB)


  • Die Deutsche Jugend-Olympiamannschaft beim Einmarsch. Foto: Innsbruck 2012/GEPA
    Die Deutsche Jugend-Olympiamannschaft beim Einmarsch. Foto: Innsbruck 2012/GEPA
  • Mit viel Licht wurde die Eröffnungsfeier inszenisert. Foto: Innsbruck 2012/GEPA
    Mit viel Licht wurde die Eröffnungsfeier inszenisert. Foto: Innsbruck 2012/GEPA
  • Skispringerin Katharina Althaus trug die Deutsche Fahne. Foto: Picture Alliance
    Skispringerin Katharina Althaus trug die Deutsche Fahne. Foto: Picture Alliance
  • Die Fahnenträger vereint. Foto: Innsbruck 2012/GEPA
    Die Fahnenträger vereint. Foto: Innsbruck 2012/GEPA
  • Zum Abschluss gab es noch ein Feuerwerk. Foto: Innsbruck 2012/GEPA
    Zum Abschluss gab es noch ein Feuerwerk. Foto: Innsbruck 2012/GEPA