EYOF: Eliteschüler des Sports an allen deutschen Gold- und Silbermedaillen beteiligt

Am Freitag ging das 12. European Youth Olympic Festival in Vorarlberg und Liechtenstein zu Ende. Die Bilanz von Deutschlands Chef de Mission Sabine Krapf fällt durchweg positiv aus.

Willi Hegenhaupt von der Eliteschule des Sports Oberhof durfte sich beim EYOF über zweimal Gold und einmal Silber freuen. Bild: Picture Alliance
Willi Hegenhaupt von der Eliteschule des Sports Oberhof durfte sich beim EYOF über zweimal Gold und einmal Silber freuen. Bild: Picture Alliance

41 deutsche Nachwuchssportlerinnen und –sportler, darunter 28 Eliteschüler/innen des Sports, sammelten beim European Youth Olympic Festival in Vorarlberg und Liechtenstein ihre ersten olympischen Erfahrungen. Unter dem Motto „Rock the Alps“ stellten sich die jungen Athleten  in den Sportarten Biathlon, Ski Alpin, Snowboarden, Langlauf, Skispringen, Nordische Kombination und Eiskunstlauf unter Beweis. Lediglich im Biathlon war unter den deutschen Teilnehmer/innen kein/e Eliteschüler/in. Im Eishockey-Turnier hingegen war keine deutsche Mannschaft am Start. „Unser Nachwuchs-Team hat hier beim EYOF eine grandiose Vorstellung abgegeben. In jeder Sportart konnten die Sportlerinnen und Sportler mindestens eine Medaille mit nach Hause nehmen“, lobte Delegationsleiterin Sabine Krapf ihr Team.

Aus den 29 Medillenentscheidungen brachten die jungen Deutschen 20 Medaillen mit nach Hause. „Mit dieser Gesamtzahl haben die jungen Athletinnen und Athleten unsere Erwartungen bei weitem übertroffen. Keine andere Nation hat mehr Medaillen erzielt und wir haben unser schon sehr gutes Ergebnis vom EYOF 2013 mit 16 Medaillen noch einmal steigern können“, resümierte Krapf.

Speziell für die teilnehmenden Eliteschüler/innen des Sports in der deutschen Mannschaft waren die EYOFs mehr als erfolgreich. Sie waren an alle deutschen Gold- sowie Silbermedaillen und an 17 der insgesamt 20 Medaillen beteiligt.

Aus Sicht der Mannschaftsleitung gehe es jedoch „überhaupt nicht“ ums reine Medaillen Zählen. „Viel wichtiger und erfreulicher ist es, dass es uns – bei allen bekannten Problemen und Herausforderungen – um den Nachwuchs in Deutschland nicht bange sein muss. Die Verbände und insbesondere die Trainer leisten eine hervorragende Arbeit und die Ansätze aus dem Nachwuchsleistungssportkonzept greifen“, sagte Krapf. Jürgen Wolf, Teilmannschaftsleiter des Deutschen Skiverbandes, ordnete das Abschneiden seiner DSV-Athleten ähnlich ein. „Wir nehmen von diesem EYOF mit, dass wir in diesem Altersbereich im internationalen Vergleich mit den anderen Wintersportnationen an der Spitze dabei sind“, erklärte Wolf. „Uns war wichtig, dass wir in allen Disziplinen um Medaillen mitkämpfen können und das ist gelungen.“

Sowohl Krapf als auch Wolf hoben das gute Mannschaftsklima im deutschen Team hervor. „Der Teamspirit war herausragend, das war schön zu beobachten. Jeder hat jeden angefeuert und die abendlichen Siegerehrungen auf der Medals Plaza waren für alle ein Highlight. Das spiegeln auch die Reaktionen der Athletinnen und Athleten wider, die das EYOF als beeindruckendes und prägendes Erlebnis mit ersten olympischen Erfahrungen beschreiben“, berichtete Krapf. Wolf sprach auch den Trainern ein „riesiges Kompliment“ aus. „Sie haben nicht nur in ihren Disziplinen hervorragend gearbeitet, sondern sich auch gegenseitig vorbildlich unterstützt. Es herrschte ein sehr gutes Mannschaftsklima. Wenn dann auch noch die Leistungen stimmen, macht das Ganze umso mehr Spaß.“

Für die Athleten bedeutete ihre erste Teilnahme an einem olympischen Multi-Sport-Event auch eine ganz neue Drucksituation. „Die Athleten müssen in so einem Umfeld Erfahrungen sammeln und lernen, mit der besonderen Situation und dem Druck umzugehen“, erklärte Wolf. Aus Sicht von Krapf ist dies dem deutschen Nachwuchs „hervorragend“ gelungen. „Das ist sehr erfreulich. Die meisten haben im entscheidenden Moment ihre beste Leistung abgeliefert“, so die Delegationsleiterin. „Somit war das EYOF ein Meilenstein in der sportlichen Entwicklung unserer Nachwuchstalente. Jetzt wünschen wir uns, dass die Sportler an ihre Leistungen hier anknüpfen und den Sprung vom Junioren- in den Erwachsenenbereich schaffen. Dass das EYOF dabei als Sprungbrett dienen kann, haben Athleten wie Laura Dahlmeier und Stefan Luitz gezeigt.“

Das nächste European Youth Olympic Festival des Wintersports wird 2017 in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo stattfinden. Vom 25. Juli bis 2. August diesen Jahres steht im georgischen Tiflis aber zunächst die 13. Sommer-Ausgabe des EYOF an.



Die deutschen Medaillengewinner in Vorarlberg und Liechtenstein:

Gold (6):

Sarah Dienstbeck (SC Miesbach, Eliteschule des Sports Obersdorf) im Snowboarden (Boardercross)

Willi Hengelhaupt (SC Motor Zella-Mehlis, Eliteschule des Sports Oberhof) in der Nordischen Kombination (Gundersen, 10 Kilometer)

Willi Hengelhaupt (SC Motor Zella-Mehlis, Eliteschule des Sports Oberhof) in der Nordischen Kombination (Gundersen, 5 Kilometer)

Janosch Brugger (WSG Schluchsee, Eliteschule des Sports Furtwangen) im Langlauf (7,5 Kilometer Freistil)

Antonia Fräbel (WSV Asbach, Eliteschule des Sports Oberhof) im Langlauf (5 Kilometer Freistil)

Henriette Kraus (SG Nickelhütte Aue, Eliteschule des Sports Oberwiesenthal), Agnes Reisch (WSV Isny), Jonathan Siegel (SV Baiersbronn, Eliteschule des Sports Furtwangen) und Axel Mayländer (SC Degenfeld, Eliteschule des Sports Oberstdorf) im Skispringen (Mixed-Team-Wettbewerb)

Silber (4):

Henriette Kraus (SG Nickelhütte Aue, Eliteschule des Sports Oberwiesenthal) im Skispringen (Einzelwettbewerb HS 66)

Lea Johanna Dastich (Dresdner Eislauf-Club, Eliteschule des Sports Dresden) im Eiskunstlauf (Einzelwettbewerb)

Constantin Schnurr (SV Baiersbronn, Eliteschule des Sports Furtwangen), Benedikt Schwaiger (SC Ruhpolding, Eliteschule des Sports Berchtesgaden), Tim Kopp (VSC Klingenthal, Eliteschule des Sports Klingenthal) und Willi Hengelhaupt (SC Motor Zella-Mehlis, Eliteschule des Sports Oberhof) in der Nordischen Kombination (Teamwettbewerb)

Antonia Fräbel (WSV Asbach, Eliteschule des Sports Oberhof) im Langlauf (Sprint, klassische Technik)

Bronze (10):

Adrian Meisen (SC Garmisch) im Ski Alpin (Slalom)

Leon Beckhaus (SC Miesbach, Eliteschule des Sports Oberstdorf) im Snowboarden (Boardercross)

Sophia Schneider (SV Oberteisendorf) im Biathlon (Verfolgung)

Agnes Reisch (WSV Isny) im Skispringen (Einzelwettbewerb HS 66)

Luisa Görlich
(WSV Lauscha 08, Eliteschule des Sports Oberstdorf) im Skispringen (Einzelwettbewerb HS 66)

Katharine Sauerbrey (SC Steinbach-Hallenberg, Eliteschule des Sports Oberhof) im Langlauf (7,5 Kilometer klassisch)

Janosch Brugger (WSG Schluchsee, Eliteschule des Sports Furtwangen) im Langlauf (10 Kilometer klassisch)

Melanie Eccarius (WSV Oberhof 05), Sophia Schneider (SV Oberteisendorf, Eliteschule des Sports Berchtesgaden), Marinus Veit (WSV Kiefersfelden) und Tobias Wanninger (SV Bayerisch Eisenstein) im Biathlon (Mixed-Staffel)

Martina Ostler (SC Garmisch), Julia Pronnet (TSV Siegsdorf), Lucia Rispler (SV Casino Kleinwalsertal, Eliteschule des Sports Oberstdorf), Ferdinand Dorsch (SC Schellenberg), Adrian Meisen (SC Garmisch) und Joel Köhler (AC Höhenfried München, Eliteschule des Sports Berchtesgaden) im Ski Alpin (Team-Wettbewerb)

Jacob Vogt (SG Holzhau, Eliteschule des Sports Oberwiesentha), Katharine Sauerbrey (SC Steinbach-Hallenberg, Eliteschule des Sports Oberhof), Janosch Brugger (WSG Schluchsee, Eliteschule des Sports Furtwangen) und Antonia Fräbel (WSV Asbach, Eliteschule des Sports Oberhof) im Langlauf (Mixed-Staffel)

Quelle: DOSB


  • Willi Hegenhaupt von der Eliteschule des Sports Oberhof durfte sich beim EYOF über zweimal Gold und einmal Silber freuen. Bild: Picture Alliance
    Willi Hegenhaupt von der Eliteschule des Sports Oberhof durfte sich beim EYOF über zweimal Gold und einmal Silber freuen. Bild: Picture Alliance