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Bayerischer Staatsminister besucht die EdS Oberstdorf
Am 08. April 2010 besuchte der Bayerische Staatsminister für Unterricht und Kultus, Dr. Ludwig Spaenle, auf Einladung des Landtagsabgeordneten Herrn Eberhard Rotter die Eliteschule des Sports Oberstdorf, sowie das Skiinternat Oberstdorf. Herr Dr. Spaenle verschaffte sich bei einer Diskussionsrunde mit Vertretern des Deutschen Skiverbandes und des Gymnasiums Oberstdorf einen Überblick über die sportlichen und schulischen Fördermöglichkeiten am Bundesstützpunkt Oberstdorf.
Einer der zentralen Punkte dieses Gespräches war die Doppelbelastung der Athleten durch Schule und Sport und die damit auftretenden Probleme. Aufgrund unzähliger Wettkämpfe und Lehrgänge während der Saison haben viele Athleten des Stützpunktes zahlreiche Fehlzeiten in der Schule. Lange Fahrten und die täglichen Trainingseinheiten lassen nur wenig Zeit, um zu lernen oder gar fehlenden Schulstoff aufzuholen. Besonderes Kopfzerbrechen bereitet den Verantwortlichen derzeit das Problem des nächstjährigen Doppeljahrganges. So wird es im Schuljahr 2010/2011 zwei Abiturprüfungen geben. Der letze G9 Jahrgang des Gymnasiums wird ein sogenanntes vorgezogenes Abitur schreiben. Dieses liegt jedoch terminlich mitten in der Saison der Sportler. Herr Dr. Spaenle sicherte den Vertretern des DSV und des Gymnasiums zu, außerplanmäßige Termine und andere Zeitpunkte für die Notenfindung der Athleten zu finden. Zudem wird es ganz individuelle, athletenspezifische Abstimmungen für Prüfungen und Leistungsnachweise in Absprache mit der Schule, dem Sport und dem Ministerialbeauftragten für Gymnasien in Schwaben geben. Somit soll ein zeitlicher Rahmen geschaffen werden, in dem es machbar ist, versäumten Stoff nachzuholen und sich trotz der doppelten Belastung auf die anstehenden Prüfungen vorzubereiten.
Neben der Problematik des Doppeljahrganges wurde auch über die allgemeine zeitliche Belastung mit Schule und Sport diskutiert. Der Impuls dieses Diskussionspunktes kam aus Oberstdorf. Der Kultusminister griff dies auf und begrüßt die Installation einer Arbeitsgruppe aus Vertretern der Eliteschulen des Sports in Bayern, des Kultusministeriums, der Fachverbände, sowie des Olympiastützpunktes Bayerns um Lösungsvorschläge und Problembehandlungen zu finden, die die zeitliche Doppelbelastung in Zukunft miteinander in Einklang bringen soll.
Für Herrn Dr. Spaenle und die anwesenden Vertreter aus Schule und Sport stand während des Gespräches dabei das Ziel im Vordergrund, jeden Athleten dabei zu unterstützen, den bestmöglichen Abschluss in Verbindung mit seinem Sport zu erreichen.
Nach der Gesprächsrunde wurde Herrn Dr. Spaenle die Möglichkeit gegeben, sich eine schulische Förderungsmaßnahme selbst einmal anzusehen. Derzeit findet in den Räumlichkeiten der Erdinger Arena ein Schulworkshop statt. Dieser sogenannte Osterworkshop ermöglicht den Athleten, innerhalb einer Woche vieles des im Winter versäumten Stoffes aufzuholen. Während der Saison konnten die Sportler einige Leistungsnachweise aufgrund der Wettkämpfe nicht erbringen. Nach den Osterferien haben sie nun die Möglichkeit, in einem extra von der Schule bereitgestellten Ersatzprüfungsmodell, die versäumten Nachweise zu erbringen. Mit einem erheblichen Kosten- und Organisationsaufwand durch das Skiinternat und die Deutsche Sporthilfe wird in der Woche nach Ostern Nachführunterricht angeboten. Neben der Besichtigung dieses Workshops sprach der Kultusminister auch mit drei Athleten des Bundesstützpunktes Oberstdorf, die genau diesen derzeit angebotenen Nachführunterricht in Anspruch nehmen, um die schulischen Hürden zu meistern und den versäumten Stoff nachzuholen. Luca Berg (Snowboardcross), Hanna Kolb (Skilanglauf) und Johannes Rydzek (Nordische Kombination) schilderten in einem Gespräch mit Herrn Dr. Spaenle die Problematik der Doppelbelastung aus ihrer eigenen Sicht. Herr Dr. Spaenle lobte die Leistung, mit denen die Sportler sowohl die schulische als auch die sportliche Belastung meistern.
Ein Beispiel, wie gut Ausbildung und Sport vereinbar sind, wurde anschließend in Person von Michael Neumayer deutlich. Der Skispringer, der in Vancouver Olympisches Silber mit dem Team gewann, gab den Verantwortlichen zum Ende ihres Besuches in Oberstdorf eine Führung in der „Erdinger Arena“ und berichtete dabei auch von seiner eigenen Situation mit den Problemen der Doppelbelastung. So reduziert er nun in den beiden kommenden Monaten April und Mai seine Trainingsumfänge, um für seinen Diplomstudiengang in Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Kempten versäumte Prüfungen und Stoff nachzuholen.
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